Der Fachkräftemangel ist allgegenwärtig und betrifft fast alle Branchen und Fachgebiete. Wer kennt es nicht, dass gewisse Positionen im Unternehmen immer schwerer zu besetzen sind? Sicher auch Sie!
Ich erinnere mich noch gut an die Zeit im Jahr 2004, in der ich mich um einen Platz für ein duales BWL Studium in Hamburg bewarb. Wie stolz ich war, einen Platz zu bekommen, bei DEM Unternehmen, das so beliebt war. Und was habe ich mich angestrengt, um mit meiner Bewerbung einen Unterschied zu machen und im Auswahlprozess meine Stärken zu betonen, sodass meine Schwächen möglichst wenig auffallen würden. So wurde das damals doch gemacht, oder?
Heute sieht die Welt ganz anders aus! Unternehmen sind dazu aufgefordert, sich bei den Fachkräften zu bewerben, denn wenn sie das nicht tun, dann merken sie schnell, dass kaum oder unpassende Bewerbungen eingehen. Auch Ausbildungsplätze bleiben oft unbesetzt, weil die Bewerbenden die (oftmals schon reduzierten) Einstiegskriterien nicht erfüllen.
Hierbei heißt es nun kreativ und authentisch zu sein! Denn kurzfristige Employer-Branding-Maßnahmen, wie eine hippe Webseite, ein schnell organisierter “Tag der offenen Tür” oder eine durchdesignte Werbung auf dem Bus in der Kleinstadt, führen meist nicht zu dem Erfolg, der eigentlich nötig ist, um die Zukunft des Unternehmens sicher zu stellen. Bei solchen Maßnahmen frage ich mich auch immer wieder, ob es klug ist, “nur” die jungen Bewerbenden anzusprechen (siehe Artikel zum Thema Generationenvielfalt im Unternehmen).
Doch was kann man gegen den Fachkräftemangel dann tun?
Ein wesentlicher Faktor in Bezug auf Arbeitgeberattraktivität, ist die Kultur im Unternehmen. Das ist kein Sprint, den es mal eben im Unternehmen zu bewältigen gilt, sondern ein Marathon, der niemals endet. Allein schon der Begriff “Arbeitgeber” klingt nicht mehr so, wie Arbeit eigentlich verstanden wird. Ich bevorzuge den Begriff “Raumgeber” (denn Arbeit entsteht gemeinsam, in einem dafür vorgesehenen Raum/ Rahmen, oder?).
Und wenn wir von Kultur sprechen, dann geht es immer auch um u. a. Identität, gelebte Werte, Entscheidungsprozesse, Miteinander, Gewohnheiten, Überzeugungen, Führung und Visionen. Um eine Struktur für das große Thema “Kultur” zu geben und einige konkrete Tipps zu ermöglichen, bediene ich mich heute der Definition der Bewertungsplattform kununu.
Dort werden vier Dimensionen von Kultur gezeigt und – sollte Ihr Unternehmen dort schon bewertet sein – für ehemalige und/ oder aktuelle Mitarbeitende und Führungskräfte bewertet.